Joghurt ohne Maschine selber machen
Joghurt kann auch ohne Maschine zubereitet werden. Mit dieser Anleitung gelingt der Joghurt auch ohne Joghurtbereiter.
Mit einer Joghurtmaschine ist die Herstellung einfacher. Doch möchtest Du erst einmal testen, ob das Selbermachen von Joghurt etwas für Dich ist, solltest Du es ohne Joghurtmaschinen ausprobieren.
- 1,8 Liter Volumen (sehr groß!)
- Temperaturwahl von 25 bis 65 °C
- Timer von 1 bis 99 Stunden
Rezept: Joghurt ohne Maschine selber machen
Zutaten
- 1ltr Milch H-Milch, fettarme oder Vollmilch
- Joghurtbakterienpck Joghurtbakterien alternativ 1 EL Naturjoghurt
Zubereitung
Opt. Rohmilch abkochen
Optional: Koche Rohmilch vorher ab, um Fehlgärungen zu vermeiden. Bist Du bereits erfahren, kannst Du auch mit der rohen Milch fortfahren.
Milch auf Temperatur bringen
Da Du ohne Maschine vorgehst, muss die Milch unbedingt vorgewärmt werden. Die Milch sollte ca. 42 °C besitzen. Wärme die Milch auf Deinem Herd vor.
Joghurtbakterien einmischen
Mische nun 1 EL Naturjoghurt oder die Joghurtbakterien in die Milch.
In Gefäß abfüllen
Fülle die geimpfte Milch in eine Thermoskanne oder ein anderes geschlossenes Gefäß.
An warmen Ort fermentieren lassen
Stelle die Milch an einen warmen Ort z. B. über der Heizung oder in Handtücher gerollt in Dein Bett. Die Handtücher sorgen dafür, dass das Gefäß die Temperatur länger hält.
Maximaltemperatur überwachen!
Die Umgebung darf maximal 45 °C haben. Heizkörper können wärmer sein!
Gefäß nicht mehr berühren!
Während die Milch brütet, darfst Du diese nicht erschüttern.
Nachreifen lassen
Gebe den Joghurt nach 8 Stunden in den Kühlschrank.
Den eigenen Joghurt genießen
Der Joghurt sollte nach 1 - 2 Stunden abgekühlt sein.
Detaillierte Anleitung ohne Joghurtmaschine
Damit Du die einzelnen Schritte des Rezeptes besser nachvollziehen kannst, haben wir noch eine detaillierte Anleitung für Dich. In dieser Anleitung erfährst Du die Hintergründe zu jedem Schritt.
Was brauche ich zum Selbermachen?
Zwei Zutaten sind essenziell: Milch und Milchsäurebakterien. Jegliche tierische Milch kannst Du verwenden. Der Geschmack ändert sich jedoch deutlich abhängig davon, ob Du Kuhmilch, Ziegenmilch oder Stutenmilch verwendest.
Die Wahl der Fettstufe hat Auswirkung auf die Konsistenz des späteren Joghurts. Je mehr Fett die Milch besitzt, umso cremiger wird der Joghurt.
Muss ich Rohmilch abkochen?
Ohne Joghurtmaschine ist die Wahrscheinlichkeit für eine Fehlgärung höher, da die Temperatur nicht exakt gehalten wird.
Auch das Futter der Kühe hat Einfluss auf die Rohmilch. Kühe, welche nicht mit Gras gefüttert werden, produzieren anfälligere Milch.
Bist Du bereits erfahren mit dem Herstellen von Joghurt, kannst Du die Rohmilch auch ohne Kochen verwenden. Allen anderen empfehlen wir das vorherige Abkochen.
Warum die Milch vorkochen?
Wenn Du den Joghurt in der Joghurtmaschine zubereitetest, wird diese auch vorher erwähnt. Ohne Maschine ist dieser Schritt umso wichtiger.
Das Vorwärmen bringt die Milch auf die ideale Temperatur. Die Milchsäurebakterien fühlen sich dadurch direkt von Beginn an wohl. Wird nicht vorgewärmt, ist eine Fehlgärung wahrscheinlicher oder das Ergebnis nicht ideal.
Starter-Joghurt oder Starterkultur
Das Ergebnis mit einer Starterkultur garantiert bessere Erfolge. Betriebe nutzen ausschließlich diese Methode, da diese aus Sicht der Lebensmittelsicherheit besser ist.
Möchtest Du aber genau diesen einen Joghurt nachzüchten oder spontan Joghurt herstellen, kannst Du auch einen Naturjoghurt verwenden. Es sollte wirklich Naturjoghurt ohne Zusätze sein. Zusätze können zu einer Fehlgärung führen und den Joghurt ungenießbar machen.
Warmer Ort für die Brut
Ein Joghurtbereiter würde die Milch immer auf einer konstanten Temperatur halten. Ohne musst Du selber etwas tricksen. Im Winter ist die Heizung ein guter Ort. Achte hier jedoch darauf, dass die Heizung nicht über 45 °C heiß wird.
Wird die Heizung heißer, wie bei Radiatoren üblich, kannst Du eine Unterlage verwenden. Diese lenkt die Luft ab und darüber ist es meist kühler.
Im Sommer ist eine Thermoskanne ideal. Alternativ kannst Du auch versuchen ein nicht isoliertes Gefäß mittels Handtücher zu dämmen. Anschließend kannst Du das Gefäß unter Deine Bettdecke legen.
Abwarten und die Dicklegung des Joghurts
Jetzt heißt es abwarten. In den nächsten acht Stunden gehen die Milchsäurebakterien an die Arbeit. Sie wandeln den Milchzucker in Milchsäure um und vermehren sich dabei.
Die Milchsäure ist sauer und verändert damit die Milchproteine. Die Milchproteine (Casein) wird dabei dick gelegt, eine feste Konsistenz entsteht.
Ob der Joghurt stichfest wird oder eher ein Trinkjoghurt entsteht, ist abhängig von der Joghurtkultur und der Trockenmasse. Die Trockenmasse der Milch kannst Du erhöhen, wenn Du Milchpulver mit beigibst.
Abkühlen lassen und verzehren
Die Milchsäurebakterien sind fertig und der Joghurt ist immer noch nicht fest? Das ist nicht unüblich. Erst nach dem Abkühlen wird der noch flüssige Joghurt fester. Gebe dafür den Joghurt möglichst mit wenig Erschütterungen in den Kühlschrank.
Nach ein bis zwei Stunden sollte der Joghurt auf Kühlschranktemperatur sein. Jetzt kannst Du Deinen eigenen Joghurt genießen!
Den nächsten Joghurt selber machen
Die Prozedur ohne Maschine war Dir ein bisschen zu aufwendig? Dann empfehlen wir Dir einen Joghurtbereiter. Dieser verbessert das Ergebnis und macht die Zubereitung einfacher.
Wenn es Dich stört, dass ein Gerät unbeaufsichtigt Strom benutzt, kannst Du einen stromlosen Joghurtbereiter verwenden.
Auch kannst Du für Deinen Joghurt einen Esslöffel Deines ersten Joghurts verwenden. Doch beachte, dass dieser möglichst hygienisch aufbewahrt werden muss.
Über Raumluft und Gegenstände wie Löffel können unerwünschte Keime in den Joghurt kommen. Dies ist erst mal nicht schlimm, nur können diese bei der Vermehrung des Joghurts auch vermehrt werden.